Beim Besuch der Leipziger Messe modell-hobby-spiel sind wir auf das neue Familienspiel Kilt‘N‘Strong – Game of Clan’s gestoßen und haben es für euch erworben und getestet.

Es handelt sich um ein Kartenspiel für 2-6 Spieler, was sich ab einem Alter von etwa 8 Jahren spielen lässt und laut Schachtelangaben etwa 10 Minuten dauert. Im Spiel gilt es die Highland Games zu gewinnen, wobei es sich bekannterweise um traditionelle schottische Volksfeste handelt, bei denen es darum geht, den Schnellsten und Stärksten zu küren.

Der Entwickler des Spiels ist niemand anderer als Stefan Kolitsch, der Weltmeister im Baumstammwerfen von 2019, der mit diesem Spiel seine Leidenschaft für die Highland Games zum Ausdruck bringt und alle Spieler in seine Fußstapfen treten lässt. Nur der Beste in allen vier Disziplinen gewinnt das Spiel. Bei den Disziplinen handelt es sich um

• Baumstammwerfen (Caber Toss),
• Gewichthochwurf (Weight over Bar),
• Steinstemmen (Stone Press),
• Koffer tragen (Farmers Walk).

Ziel des Spiels ist es, in den vier verschiedenen Disziplinen gegeneinander anzutreten und sie zu meistern. Außerdem ist es nötig, mindestens einen Rekord zu halten und dabei keine Fehlschlagkarte vor sich ausliegen zu haben. Wer dies erfüllt, darf sich Meister der Highland Games nennen und ist Gewinner des Spiels.

Spielaufbau

Zum Aufbau wählt jeder Spieler ein Clantableau und legt es vor sich ab. Diese sind im Wesentlichen alle gleich und unterscheiden sich nur in den Illustrationen voneinander. Weiter erhält jeder Spieler 3 Handkarten und damit sind die Vorbereitungen bereits abgeschlossen.

Spielablauf

Reihum wählt jeder Spieler eine Handkarte und spielt sie aus. Danach zieht er eine neue Karte, so dass er immer genau 3 Handkarten hat und der nächste ist an der Reihe. Die Karte wird entweder an eine passende Disziplin auf dem eigenen Tableau angelegt oder aber (wenn es negative Auswirkungen hat) bei einem Mitspieler. Hat man keine passende Karte, kann man auch eine beliebige Karte auf den verdeckten Nachziehstapel ablegen.

Es gibt folgende Karten:

Good-Karten werden an die entsprechende Disziplin ausgespielt und bescheinigen die erfolgreiche Teilnahme. Diese muss für alle vier Events jeweils als erste gespielt werden. Hat man bereits eine ausliegen, kann man auch eine zweite spielen, um sich abzusichern.

Die Fail-Karten machen den erfolgreichen Versuch (eine Good-Karte) eines Spielers wieder zunichte. Sie werden bei einem anderen Spieler ans Tableau gelegt und sorgen dafür, dass er nicht gewinnen kann, bevor die Karte nicht wieder abgelegt wird. Eine Fail-Karte kann nur an eine bestehende Good- oder eine bereits ausliegende weitere Fail-Karte gespielt werden. In letzterem Fall werden alle drei Karten der Disziplin (die Good- als auch beide Fail-Karten) des Mitspielers sofort abgeräumt und die entsprechende Disziplin des Mitspieler auf den Ausgangszustand zurückgesetzt. Man beachte, dass man die Karte nicht an zwei Good-Karten anlegen kann, eine solche Reihe ist komplett sicher und wird im Laufe des Spiels nicht verändert (nur mit einer Aktionskarte ist das dann noch möglich).

Um das Spiel zu gewinnen, genügt es nicht, für jede Sportart mindestens eine Good-Karte ausgespielt zu haben, es muss zumindest eine passende Rekord-Karte ausliegen. Diese kann man nur an eine einzelne Good-Karte spielen, jedoch nicht an eine Fail-Karte oder an eine Disziplin, an der bereits zwei Good-Karten liegen. Hat jemand anderer bereits in der Disziplin einen Rekord, so verfällt dieser. Es gibt nur einen speziellen Rekord, den Weltrekord, der nicht wieder abgejagt werden kann.

Alle drei Kartenarten gibt es für jede der vier Disziplinen und muss sortenrein angelegt werden. Es gibt jedoch auch jeweils einen Joker, der auf alle vier Disziplinen passt.

Daneben gibt es noch Cheat-Karten, die bei einem abwesenden eigenen gültigen Versuch gespielt werden können, um den von einem Mitspieler zu stehlen und bei sich anzulegen, während die Cheat-Karte abgeworfen wird.

Damit sind alle Karten, bis auf vier einzelne Aktionskarten erklärt. Diese können die Kartenhand aller Spieler auswechseln oder gar zum Tausch aller ausliegenden Karten eines Mitspielers mit den eigenen führen. Ein schon sicher gewähnter Sieg kann sich so schnell zu einer Niederlage verwandeln.

Fazit

Beim Spiel handelt es sich um ein kurzweiliges Spiel, was die ganze Familie begeistert und von der Mechanik ein wenig an das beliebte Drecksau erinnert, aber etwas komplexer ist. Es ist liebevoll illustriert und schnell zu spielen, auch wenn es in den Testspielen nur selten in den angegebenen 10 Minuten beendet wurde. Aber dies stört nicht.