Elbefest

Ein weiteres Elbefest im schönen Fährgarten Johannstadt ging mit einem großen Besucherandrang zu Ende. Am Anfang des Tages gegen 8 Uhr gab es noch einen sehr heftigen Regenguss, der an die letzten zwei oder gar drei Jahre erinnerte, in denen das Fest nahezu ins Wasser fiel, weil es nicht mehr aufhörte zu regnen. Das ist das Los jeden Sommerfests, es steht und fällt mit dem Wetter. Glücklicherweise hat der Regen kurz danach aufgehört und wir luden unsere Spiele samt Pavillons im Trockenen ein.

Das Elbefest findet immer zeitgleich mit dem Elbeschwimmen Dresden statt, bei dem eine Distanz von etwa 3,5 km von der Brücke Blaues Wunder bis zum Fährgarten stromabwärts zu absolvieren ist. Daher ist es ein kluger Schachzug vom Besitzer des Biergartens (ein weiterer Jens), beide Events zu koppeln. Es ist auch ein Gewinn für beide Seiten: Der Fährgarten hat tausende Besucher und die Schwimmer und deren Familie bzw. Freunde erwartet ein tolles Programm an den Elbwiesen, zu denen wir seit mindestens 10 Jahren auch gehören. Dieses Jahr gab es eine Rekordteilnehmerzahl von 1953 Schwimmern, der jüngste Teilnehmer war 3 Jahre alt, der älteste 87 Jahre. Und dann gab es noch den Schreiber dieser Zeilen, der irgendwo dazwischen liegt und die anderen Brettspielhelden beim Aufbau ab 9:45 Uhr allein lies, um sich in die Fluten zu stürzen (und es überlebte!).

Jedes Jahr steht dabei wieder die Überlegung an, welches Kostüm besonders passend ist. Viele gibt es nicht im Schrank, aber man will ja auffallen. Auch um den Verein besser zu repräsentieren, wurde extra noch ein großer aufblasbarer Würfel geordert. Der Würfel erwies sich beim Schwimmen auch eher als hinderlich und trieb oft stark ab, so dass er eigentlich immer festgehalten werden musste. Besonders mühselig war aber das Aufblasen, was am Vortag schon über 30 Minuten in Anspruch nahm und viel aufwändiger als gedacht war. Als Kostüm wurde wieder der Klassiker gewählt, eine Art Bärchenkostüm mit übergezogenem grünen Vereinsshirt.

Nach etwa 40 Minuten Schwimmen und sich treiben lassen, aber auch teilweisem Gehen in brusttiefem Wasser, wurde endlich der Fährgarten erreicht und es konnte direkt in das Fest eingetaucht werden. Direkt nach der Ankunft sucht man in der Regel zunächst sein Gepäck, was vom Veranstalter transportiert wird. Bei vielen hunderten Rucksäcken gar nicht so leicht, diese zu finden. Während andere sich nach dem Schwimmen direkt unter eine der aufgebauten Duschen stellen und sich dann schnell etwas anderes anziehen, hat der einzelne Schwimmer der Brettspielhelden dies nicht nötig und lässt das Bärenfell standesgemäß an der Luft trocknen und trennt sich von ihm erst zum Abend.

Es sind plötzlich wieder viele Eindrücke, die auf einen einströmen: die vielen tausenden Menschen, die sich umziehen oder Freunde suchen, der eigene Spielestand, der direkt nach dem Schwimmen noch nicht frequentiert wird und an dem bisher nur die eigenen Vereinsmitglieder spielen, die beim Aufbau halfen, das Kinderkarussell dahinter samt Zuckerwattestand, die Piratenschiffhüpfburg, der Stand des Neugier-Express, eine Wasserspielstation der Stadtentwässerung, ein Trampolin, eine Bühne und so viel mehr.

Wie schon immer im Vorfeld gesagt, ist das Elbefest ein super Fest für die ganze Familie. Der Kinder toben sich aus, die Erwachsenen sitzen an den sehr vielen Bierbänken an einem an alle Schwimmer ausgegebenen Freigetränk sowie einer gratis Bratwurst (oder aber wahlweise zwei Getränken), andere genießen den Ausblick auf die Elbe und lümmeln auf der Wiese herum. Auch die beiden Bühnen wurden stark genutzt. Die Hauptbühne im Zentrum des Biergartens bot viele Musikdarbietungen, die viele Gäste in den Bann zogen. Während in unserem Bereich die kleine Bühne durch eine Eventagentur bespielt wurde, die insbesondere Kinder ansprach. Neben tollen Animationen, die auf ein großes Publikum trafen, gab es auch absolut sehenswerte Artistik-Einlagen des Vereins Carivo-Deluxe aus Radebeul, der nahezu jedes Wochenende Auftritte hat.

Im Laufe der Zeit – das Wetter wurde immer besser und schon kurz nach dem Start der Schwimmer schien die Sonne ununterbrochen – füllte sich auch unser Stand merklich. Wir hatten neben unseren bekannten Großspielen Quarto, Rolit, Blokus, Fingersoccer und Le Passe-Trappe immerhin noch fünf Bierbänke zum freien Spielen zur Verfügung (das waren alle noch frei verfügbaren Bierbänke beim Aufbau). Diese waren teilweise so gut gefüllt, dass die Gäste noch auf dem Boden spielten und alle hatten viel Spaß. Wie immer bei solchen Events sind es insbesondere die Kleinkinderspiele (für Kinder ab 3 Jahren), die sich (auch bei älteren Kindern) großer Beliebtheit erfreuen, insbesondere Hippo Flipp, Schweine-Schwarte, Looping Louie sowie Billy Biber. Bei den älteren ist es oft Quarto, was als schnelles Zweipersonenspiel die anfängliche Scheu rasch fallen lässt. Aber auch einige komplett neue Spiele (noch keine Woche in Vereinsbesitz) wie Café Barista und MLEM: Die Astrokatzen kamen auf den Tisch, ebenso wie Die weiße Burg, Dorfromantik und weitere. Diese Art der Spiele ist aber klar die Ausnahme gewesen.

Leider ging auch dieses Fest wie die vorhergehenden viel zu schnell zu Ende und es bleibt nur die übliche Nachbereitung: die Spiele wieder ins Regal zu räumen, Reparaturen an Rolit-Kugeln vornehmen und das Schreiben dieses Artikels, der hiermit fast sein Ende erreicht hat.

Impressionen:

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