Eclipse: Das zweite galaktische Zeitalter
Gestern war es wieder so weit und wir trafen uns zum wöchentlichen Montagabendtreff im Vereinshaus. Ein neuer Mitstreiter und seit gestern auch neues Vereinsmitglied brachte sein Eclipse-Spiel mit und wollte es mit uns spielen. Dies haben wir auch nicht im Vereinsfundus, so dass er sich mit der riesigen Schachtel abschleppen musste. Parallel zur Anreise setzte auch noch ein sehr starker Regen ein (der bei uns u.a. zur Überflutung des Flures im Keller vor dem Vereinslagerraum führte) und hat das Spiel beinahe beschädigt, aber der Rucksack hat es unerwarteterweise vor Schaden bewahrt.
Eclipse hat eine längere Spieldauer als die meisten anderen Spiele, die bei uns gespielt werden und wir rechneten mit etwa 4h. Das schreckte leider zwei weitere potenzielle Kandidaten ab, so dass wir uns noch zwei Schüler schnappten, die uns in den Sommerferien erstmalig besuchten und eigentlich etwas anderes spielen wollten, aber leicht zu begeistern waren.
Der Aufbau ging recht schnell, das ist der Vorteil der zweiten Edition, die Plastik-Inlays mitbringt und das Sortieren von vielen Dutzenden Plättchen umgeht. Es war sogar noch eine sehr schöne Matte dabei, die parallel zum Spiel erworben wurde und die Stimmung verbesserte. Die Erklärung nahm allerdings schon fast eine Stunde in Anspruch, aber so ist das eben, wenn man die Dominanz im Weltall haben möchte. Die NASA akzeptiert auch keine neuen Rekruten innerhalb weniger Minuten und wir hatten ambitioniertere Ziele als sie.
Es handelt sich bei Eclipse um ein so genanntes 4X-Spiel (englisch: eXplore, eXpand, eXploit und eXterminate), bei dem es darum geht, das Weltall zu erkunden (explore), sich auszubreiten (expand), die besetzten Gebiete auszubeuten (exploit) und andere Spieler zu eliminieren (exterminate). Letzteres hatte natürlich niemand von uns vor, wir wählten als Einführungsspiel für die zwei Neulinge alle der Einfachheit halber die Menschen, statt verschiedener außerirdischer Rassen die möglich sind, und beschränkten uns von Anfang an auf 6 statt 8 Runden, um das Spielende nicht allzu lange hinauszuzögern.
Das Spiel bietet ein paar sehr schöne Mechanismen, so kann man all seine Raumschiffe eines bestimmten Typs verbessern, indem man fleißig forscht (klar, so ist es auch im wahren Leben!) und die erforschten Bauteile in seine Baupläne des entsprechenden Schifftyps einfügt. Dies hat sofort Einfluss auf alle Schiffe auf dem Spielbrett (ähnlich wie ein Software-Update, was überall ausgerollt wird). Natürlich gilt es dabei einiges zu beachten, die Energiebalance muss auch im Weltall stimmen, man kann nicht mehr ausgeben, als der eigene Energiereaktor im Schiff liefert. Wenn man noch dazu seine Nachbarsysteme fleißig erkundet und dort Wissenschaftler und Ökonomen sowie Minenarbeiter einsetzt, hat man für die nächste Runde auch mehr Einkommen in den entsprechenden Kategorien und kann mehr ausgeben.
Auch die Diplomatie kommt nicht zu kurz und wird belohnt, allerdings sind Kämpfe auch ein Weg zu Siegpunkten, die anfangs aber oft nur gegen die neutralen Schiffe auf dem Spielfeld geführt wurden. Dabei zeigt sich, ob man in seine Schiffe die richtigen Komponenten eingebaut hat oder ob man doch eher vielleicht einen Computer mehr als eine Hülle hätte einbauen sollen. Platzprobleme erlauben leider nicht alles, was man sich wünscht.
Insgesamt war ein ein tolles Spiel, was uns allen sehr gefiel und wir freuen uns auf eine Fortsetzung.